Mit einer wie immer motivierten und lauten Gruppe und gespannten Erwartungen an den Schnee fuhren wir am Sonntagnachmittag in die uns seit 45 Jahren vertraute Sellamatt. Wir wurden nicht enttäuscht und die Natur bot uns ein Schauspiel von Sonnenschein, Regen, Schneefall sowie dickem Nebel und ermöglichte uns so ein Skifahren in allen Bedingungen. Gezwungenermassen mussten wir also lernen, Missmut und jegliche Erwartungen schnell in Freude und Anpassungsfähigkeit umzuwandeln, was wir alle mit Bravour gemeistert haben.
“Im Skilager lernt mr nöd nur Skifahre, sondern au Kartentricks und Zapfejass, das macht schnäll allne Spass”
“Bi Näbel chan mr guet mal öpert verlüre, dass hät dä Fäbe das Jahr müsse gspühre!”
“Steckt de Ruestel wegem Wetter fest, git das de Leiterportemonnaies im Spunte de Rest”
“Dä Sämeli freut sich, sie gönd is Stöpfli eis go näh, deht häts ä heissi Schokki für alli gäh”
“Ist die Jacke im ltios noch vom Regen nass, fühlt man sich beim Dorfkinder singen im Gondeli doch krass”
“Während di eine no Powder shredded ufm Chäserrugg sind di andere scho erschöpft bim Lötscher zrugg”
Da wir dieses Jahr sehr viele Jungs im Skilager hatten und nur wenige Mädchen, konnten wir die Schläge in 3 Jungs- und einen grossen Mädchen-Schlag aufteilen. Das war eine gute Lösung, so hatten wir viel weniger Unordnung in den Schlägen, weniger Lost and Found und das Beste war, dass auch die Nachtruhe so nicht mehr so lange auf sich warten liess!
“Niklas Freude an seinem Furzspray währte nur kurz, schon am ersten Abend war er bei den Leitern, das war denen Schnurz. Ihn auszuprobieren konnten sie dann aber doch nicht widerstehen, so bangten die grossen Jungs am letzten Abend und ihr Leben”
“Mir hend nöd chöne Schlafe drum tüend eus d’Leiter bestrafe. Mir müend Barfuess in Schnee, isch glich, irgendwenn tüend d’Füess au nüme weh”
“Stickers auf dem Handy ist jetzt in, ohne Ligntning McQueen macht das Leben doch keinen Sinn. Diesem Motto folgten die Leiter und so durften die Kinder jeden Morgen mit einer Überraschung auf dem brav abgegebenen Handy aufwachen”
“Detektive waren wichtig, die Indizen für Diebstahl triftig. Fallen wurden gebaut und Ermittlungen angestellt, wer war der Täter, es ging um viel Geld. Oh liebe Leiter bei uns wurde gestohlen, man will sich das Geld wieder holen. Waren es die Mädchen oder die Polen, sofort das Füdli versohlen. Gefasst wurde am Ende niemand, dabei lag die Lösung doch auf der Hand. Das Nötli im Abfall am Ende der Woche lag, entsetzt war der ganze Schlag, wer das wohl gewesen sein mag. Mit viel Wut und Augen lodernd vor Glut, die Putzfrau soll bezahlen mit Blut.”
Die Skipiste hatten wir die ganze Woche fast für uns, das war sehr angenehm und so konnten wir die Pisten für all unsere Übungen und Schanzen Sprünge nutzen. Letzteres wurde intensiv ausgeübt, über jeden möglichen Stein oder “Hügel” wurde gesprungen, von den Kleinsten bis zu den Grössten. Alles fast Unfallfrei, den einen oder anderen blauen Fleck gab es schon mal. Und auch ein Ski konnte die Belastung nicht halten und wurde gebrochen, wir waren froh, dass es nur Materialschaden gab und keine Verletzten. Viele lernten switch fahren oder einen 180°, auch im Funpark wurden Table und Stangen überfahren. Besonders die schnellste Gruppe war motiviert, viele Kilometer zu fahren und einiges davon auf ihrer GoPro festzuhalten. Auch Geschwindigkeitsrekorde wurden aufgestellt!
“Julia B. hat keinen Bock und drum einen krummen Stock”
“Silvan sind unsere Anweisungen schnuppe, er fährt gerne seine eigene Route. Die Langlaufloipe fasziniert ihn sehr, da hats doch weniger Verkehr”
“De migi isch zlang im Zingge gsii drum schlaft er bin Skifahre ii”
Zu unserer Freude war am Skirenntag perfektes Wetter mit tollen Pistenverhältnissen. SRF-Skiexperten Mia Gisin und Fabian Russi steckten am Ruestelhang, wo die Tage zuvor Athleten aus aller Welt trainierten, eine anspruchsvolle Piste, welche nicht einfach zu fahren war. So wurden für Spitzenzeiten Schweiss und Tränen vergossen und Julia Bosshard als Streckenrekordhalterin erkoren. Alle Resultate findet ihr unten. Die Abende verbrachten wir mit kreativen Lagerolympiaden und diversen Spielen. Dank der riesigen Spielboxen aus der Bibliothek und witzigen Ideen der Kinder wurde niemandem langweilig.
Zu guter Letzt:
“Als Königin mit unerschöpflicher Energie zieht Fränzi im Lager die Stränge und kommt jeden Morgen ohne Probleme in die Gänge. Einzig ihr Schatten namens Robin lässt ihre Miene von Zeit zu Zeit ermatten.”
“Auf dem Nachhauseweg fast dem Reitverein das Skiweekend vermiest, gerade noch schnappen konnten sie ihr Gepäck bevor sich unsere Gondeltür verschliesst. Aussehen tun diese Koffer doch alle gleich, so en Seich. So erhielten wir die Ehre und machten in ihrem Bericht Premiere” (Nachzulesen unter RV-Toesstal News)
Vielen Dank dem Schreiber Migi Luzi und allne Leiter vom Skilager Wildberg 2024, Bettina Dänzer, Mia Bernhard, Evelyn Gabathuler, Fabian Widmer, Migi Luzi und Res Keller